Von Marcus Müller
Der derzeit als FDP-Chef und Bundes-Wirtschaftsminister firmierende Politiker Philipp Rösler hat die Ergebnisse des Koalitionsausschusses als Signal der Handlungsfähigkeit interpretiert. Einmal davon abgesehen, dass es mit Interpretationen manchmal so eine Sache ist – tatsächlich nicht nur interessant, sondern goldrichtig ist Röslers Aussage zum beschlossenen Betreuungsgeld. Dieses belaste den Haushalt weniger, weil es ja nun erst später in Kraft trete. Was, nur mal kurz zur Erinnerung, daran lag, dass die schwarz-gelbe Koalition sich mindestens schon drei Mal darauf geeinigt und es dann wieder im Streit zerhackt hatte. Dadurch, also das „verspätete Eintreten“, würden, so Rösler, „250 Millionen Euro für 2013 und 520 Millionen Euro für 2014“ gespart. Deutlicher ist kaum jemals gesagt worden, dass einem die gerade eingebrockte Suppe schnurz ist und gefälligst andere sie später mal auslöffeln sollen. Noch bestechender an Röslers Logik ist allerdings, dass sie auch die Lösung in sich trägt: Ganz auf das Betreuungsgeld zu verzichten. Das würde noch viel mehr sparen! Hat da etwa jemand nicht zu Ende gedacht, als er im Morgenmagazin den Mund aufmachte? …[ mehr ]