MAULHELD: Dirk Niebel

debattiersalon | Maulhelden | Logo: Katharina Greve © 2013„Ich mache eine gute Entwicklungszusammenarbeit mit hervorragendem, qualifiziertem Personal. Alles andere könnte ich mir bei der medialen Beobachtung auch gar nicht leisten. Keine einzige Pfeife könnte ich mir im Haus leisten. Und deswegen ist es vielleicht ganz gut, wenn manche Pfeife im Parlament sitzt, aber nicht bei mir im Ministerium.“

Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel (FDP) lobte sich so selbst anlässlich der Vorstellung seines Weißbuches zur Entwicklungspolitik. Im unvergleichlichen O-Ton hier schön im Deutschlandfunk nachzuhören (ab Minute 1:40). Der Witz bei der Sache ist allerdings: Ihn stört die verstärkte Medienüberwachung tatsächlich überhaupt nicht in seiner FDP-Personalpolitik, oder wenn er mal einen neuen Teppich benötigt. Fröhlich marschieren dennoch auffällig viele Mitarbeiter mit FDP-Parteibuch ins Ministerium, das Niebel einst abschaffen wollte, wie ausgiebig berichtet wird. Insofern scheint die aktuelle Kritik des SPD-Bundestagsabgeordneten Sascha Raabe Minister Niebel psychologisch derart zu treffen, dass er sich ertappt fühlt und in alter Generalsekretärsmanier losholzt. Es wäre unterhaltsam, wenn man Interesse daran hätte, dass die Politik sich selbst lächerlich macht. Immerhin: Für Ignoranz und Arroganz der Macht gibt es jetzt ein Zitat.

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