AUFGESPIESST: Nationalmannschaft löst bei Nazis Depressionen aus

Von Michael Kraske

debattiersalon | Aufgespiesst | Logo: Katharina Greve © 2013;Als Nazi macht die Fußball-WM überhaupt keinen Spaß. Früher, da war alles besser, sogar noch nach 45, weil da hieß nicht nur ein einziger Nationalspieler mal ausnahmsweise noch Müller, sondern die hießen alle so wie sie aussahen. Müller und Rahn und Walter und Seeler und ihre Haut war so weiß wie das Trikot der Nationalmannschaft. Und heute? Da ist so gar nichts mehr arisch. Die Nationalspieler heißen jetzt Khedira und Özil und Boateng und brauchen sich die Haare nicht erst schwarz zu färben. Und wenn überhaupt noch einer blond ist, dann heißt der Podolski und hat polnische Vorfahren. Es ist zum Auswandern. Zum Kneipe auf Mallorca aufmachen. Und das Schlimmste ist: Diese multikulturelle Mischmasch-Truppe spielt auch noch geilen Fußball und rumpelt sich nicht mehr mit rein deutschen Tugenden, bei denen sich dem Zuschauer die Zehnägel kräuseln, ins Finale wie in der guten alten Zeit. Da könnte man fast auf die Idee kommen, dass Vielfalt was gutes ist. Und das Allerschlimmste: Dem deutschen Volk gefällt das auch noch. Deutsche Jungs, die gern Mesut Özil wären. Es ist zum Verzweifeln – jedenfalls, wenn man an reine Rassen und Herrenmenschentum und so was glaubt.

Und das Allerallerschlimmste: Nicht mal die alten deutschen Fußballgötter kann man noch anbeten, ohne sich lächerlich zu machen: Beckenbauer? Wurde von der Fifa gerade gesperrt und kalt gestellt, weil er nix sagen wollte zur fragwürdigen WM-Vergabe. Hoeness? Im Knast. Rummenigge? Ein Uhrenschmuggler. Klinsmann? Trainiert den amerikanischen Feind! Matthäus? Wechselt die so gerade nicht mehr minderjährigen Ausländerinnen als Freundinnen schneller aus als die NPD ihre Vorsitzenden. Und dann die Sprache. Vollkommen verseucht und verhunzt und durchamerikanisiert. Das kameradschaftliche Biersaufen auf Marktplätzen vor Bewegtbildern im Stil der Wochenschau heißt pabblick wjuing. Und Panzer rollen da auch keine. Stattdessen versuchen deutsche Mädels Samba zu tanzen. Nazi sein ist ganz schön trostlos. Übrigens nicht nur zur WM.

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Eine Antwort auf AUFGESPIESST: Nationalmannschaft löst bei Nazis Depressionen aus

  1. Antifaschist sagt:

    Vielen Dank, Herr Kraske.
    Es zeigt sich wieder mal, dass die Deutschen aus Ihrer Geschichte nichts gelernt haben. Wenn man sich das mal überlegt, dass es nach Auschwitz schon wieder so weit ist, also, das kriegt man richtig Angst. Gerade deshalb ist Ihre Courage hoch zu schätzen. Wir sollten uns zusammenschließen im Kampf gegen die Nazidiktatur.