AUFGESPIESST: Revolution im Dschungel

debattiersalon | Aufgespiesst | Logo: Katharina Greve © 2013Da lästernlamentierenzeternwütenundwürgen sie wieder, diese zusammengewürfelten Möchtegern und Fast-Promis, im großen grünen Versuchslabor namens Dschungelcamp, einer unwichtiger als der andere, ein Gespräch gehirnentleerter als das nächste. Pissenkackenfurzen – darum geht es, Körperwindungen werden zum alles dominierenden Dauerthema. Und wieder bilden sich Fronten aus, auf die rote „Oberzicke“ namens Georgina aber prügeln sie alle ein, die „Bachelortorte“, wie die beiden geifernden Possenreißer (anderswo nennt man sie Moderatoren) ätzen, weil sie den depperten Demütigungszirkus nach ihren ganz eigenen Regeln bespielt.

Da weigert sich die Torte doch einfach, die altbekannten und inzwischen gähnend langweiligen weil immer gleichen Kakerlaken-Würmer-Ratten-Arien uneingeschränkt mitzumachen. Von den anderen Teilnehmern – und peinlicherweise auch dem Medienmainstream gescholten, bringt die Rothaarige damit das wüste Trash-Konzept aus Erniedrigung, Hohn und Spott aufs Feinste durcheinander. Ein Superdepp, eingekauft, um für Geld alles zu machen und alles in sich rein zu mampfen, schert aus, indem er eben nicht alles macht und schon gar nicht alles mampft. Es herrscht Revolution im Dschungel.

Ratten im Tunnel – igittt, nein! Grüne Ameisen – von wegen! Uahhhhhh. Ein quiekender Schrei – affektiert wedelnde Arme. Und ein großes NEIN, nicht mit mir. Damit nutzt Georgina das Format, einzig dazu angedacht, die Kandidaten vorzuführen, für eigene Zwecke. Als eigenwillige Pistensau empfiehlt sie sich auf diese Weise für neue Jobangebote im schrill-schimmernden Event-TV. Eben damit zeigt sie dem Fortsetzungs-Versuchslabor seine Grenzen auf.

Zwar kann es den Sender freuen: Die Zuschauer schauen wie verrückt, verrückt werden dadurch aber auch die Perspektiven. Nicht mehr nur Georgina im Fellbikini steht dämlich da, sondern allen voran die schielend-feixende Oberdompteuse Zietlow im lächerlichbraunrosatürkisgemusterten Flatteroberteil, der nichts besseres einfällt als mit zickiger Stimme die Verweigerungshaltung der Kandidatin zu verhöhnen. Wenn sie sich schon nicht zum Affen macht, wird sie verbal zum Affen erklärt. Wie sehr vermisst man in solchen Momenten den doppelbödigen Humor eines Dirk Bach.

Ganz allmählich, danke Georgina, wendet sich das Blatt: Nicht die Kandiatin erscheint nach einer Woche Dschungelidiotie als Depp, sondern die berufsmäßige Grimassenschneiderin. Dass die bemitleidenswerte Ich-wär-so-gern-ein-Promi-Schar den Schwachsinn für Geld mitmacht, selbst ein bemitleidenswerter Helmut Berger – geschenkt. Einmal und nie wieder. Die bunte Flattergestalt aber, die den immer wieder aufs Neue medial hochgejazzten Müll schon zum x-ten mal kommentiert, steigt ihrerseits allmählich zur Inkarnation des Dumpfbackenklamauks auf. Mit der verzweifelten Truppe, die sie seit Jahren mit plumpem Spott übergießt, hat sie eines gemeinsam: Auch sie macht´s nur fürs Geld.

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Eine Antwort auf AUFGESPIESST: Revolution im Dschungel

  1. Also, eins ist sicher: Georgina ist die Hölle. Die Bachelor-Zicke ist der Abgrund unserer Jugend und der wahre Eckel im Dschungelcamp.

    Ansonsten: Rechtschreibung beachten! ;0)