AUFGESPIESST: Die männerverzehrende Kanzlerin

Schwups, da war es wieder einer weniger. Norbert Röttgen reiht sich ein in die lange Reihe hingeraffter christdemokratischer Männer, denen die gefährliche Liebschaft zu Angela Merkel zum Verhängnis wurde. An der Seite der Kanzlerin raffte es schon Rüttgers, Müller, Koch, Merz und Wulff von der christdemokratischen Spitze weg. Neu bei dem verstoßenen Röttgen ist lediglich die kaltschnäuzig demonstrierte Demütigung des vormaligen Lieblings. Angela Merkel zelebriert sich immer stärker als Eiserne Lady, die nicht mehr nur keine Götter neben sich duldet, sondern nicht mal Männlein.

Angelas Hang zum männerverzehrenden Matriarchat wäre lediglich ein Fall für Familienministerin Kristina Schröder, die sich seit langem der Förderung benachteiligter Jungen verschrieben hat. Doch Merkels Männerverschleiß ist mehr als ein Geschlechterkampf. Mit ihrer machiavellistischen Domina-Attitüde dünnt sie die CDU inhaltlich weiter aus, Regierungshandeln verkommt bei Frau Merkel ohnehin zum Verwaltungsakt. Das letzte Mal, das ein Christdemokrat durch einen inhaltlichen Standpunkt oder eine Idee (das Wort Vision sollte an dieser Stelle nicht bemüht werden) aufgefallen wäre, muss in einer TV-Plapperrunde gewesen sein. Da grantelt bisweilen noch der Altersnarrenfreiheit genießende Heiner Geißler gegen die außer Kontrolle geratene Finanzwirtschaft oder Wolfgang Bosbach muckt gegen einen unvorstellbar großen Rettungsschirm auf, unter dem wir alle begraben zu werden drohen. Dafür musste sich Bosbach dann aber auch von einem Kanzler-Lakaien anpflaumen lassen, er solle das Maul halten. Selbständiges Denken ist unter Merkel nicht sonderlich beliebt, Querdenken gibt mindestens einen Klaps auf den Hinterkopf.

So ist das Schicksal des braven Peter Altmaier mit seinem Aufstieg zum Bundesumweltminister schon besiegelt. All die Treueschwüre und Loyalitätsbekundungen zur Kanzlerin werden ihm am Ende nicht gedankt werden. Es wird sich schon ein Fettnäpfchen finden, in dem er ausrutschen kann. Angela Merkel ist wie die Bild-Zeitung. Wer an ihrer Seite in politische Höhen steigt, sollte sich schon mal für den unvermeidlichen Aufprall polstern.

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