Von Marion Kraske für CICERO online
Ursula von der Leyen hat die richtige Richtung vorgegeben: Um Frauen stärker in den Arbeitsmarkt zu integrieren, muss die Kinderbetreuung ausgebaut werden. Mit dem geplanten Betreuungsgeld setzt Schwarz-Gelb neuerlich falsche Anreize.
Es scheint Lichtjahre her zu sein, seit ein ehemaliger Regierungschef, es war Gerhard Schröder, mit kraftmeierischen Worten klarstellte, was er von Familien- und Frauenpolitik hielt. „Frauenpolitik und so´n Gedöns“, so sprach der rote Kanzler damals mit unverhohlener Verachtung, es war 1998.
Seither hat sich einiges getan in der politischen Wahrnehmung. Inzwischen diskutiert die Republik über Gleichberechtigung im Job, über Kinderbetreuung, über Frauenquoten – wenn auch nicht immer zur Freude der Wirtschaft, so doch als Ausdruck gesellschaftlicher Vorwärtsgewandtheit. Ganz ernsthaft diskutiert man über den Nachholbedarf, den Deutschland keine Frage in einigen Bereichen hat, ganz ohne Gedöns. Ausgerechnet eine Konservative hat hierzu ihren Beitrag geleistet: Ursula von der Leyen holte, auch gegen die Widerstände in der eigenen Partei, familienrelevante Themen aus der Mauerblümchen-Ecke heraus und eroberte ihnen einen wichtigen Platz in der Politik. Aus dem lästigen Beiwerk hat sie eine ernsthafte Materie gezimmert…[mehr]