MAULHELDEN: Rainer Brüderle

„Sie können uns schlagen, beschimpfen, mit Dreck bewerfen, aber sie können uns unsere Überzeugungen nicht nehmen.“

Alles, nur nicht diese elende Märtyrer-Nummer hätte man angesichts der bekannt gewordenen Dirndl-Anmache von Rainer Brüderle erwartet. Abstreiten, lavieren, ein Gefasel von “Missverständnis” – all das wäre ja noch nachvollziehbar gewesen, eine Entschuldigung wünschenswert. Aber nicht dieser höchst jämmerliche Versuch, die Vorwürfe wegen hormongesteuerten Baggerverhaltens gegenüber einer Stern-Reporterin zu politisieren, indem man dem Magazin kurzerhand eine “Dreck”kampagne unterstellt.

So aber nimmt der angezählte Liberale die FDP in Geiselhaft für sein persönliches Fehlverhalten, er suggeriert, dass es gegen “uns”, die Liberalen, geht – und nicht gegen ihn. Und die lieben Parteifreunde? Machen mit bei der fröhlichen vom Saulus-zum-Paulus-Nummer: Westerwelle, der als Oppositionspolitiker gerne austeilte wie kein Zweiter, erklärt weinerlich, wenn man an der Spitze stehe, “wird beim politischen Gegner und in einigen Redaktionsstuben kein Pardon gegeben”. In den Medien entstünden so “Zerrbilder”, die “man nicht durchgehen lassen” dürfe. Auf einmal ganz schön zart besaitet die Herren. Und alle sind sie Opfer, nichts als Opfer. Die bösen, bösen Medien! Über die, die sich den Altherrenschmalz eines Herrn Brüderle anhören durfte, verliert keiner mehr ein Wort.

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