So haben wir uns das vorgestellt mit der Gleichstellung: Man nehme eine liebevolle Ehefrau, Fachbereich Pädagogik, und hieve sie in das Kontrollgremium eines der wichtigsten deutschen Unternehmen. Ferdinand Piech beweist dieser Tage, dass er ein echter Frauenversteher ist: Während andere in Politik und Gesellschaft hilflos nach der Quote schreien und EU-Kommissarin Reding immer noch von einer europäischen Lösung fabuliert, schafft einer der mächtigsten Wirtschaftsbosse der Welt Fakten, ganz nebenbei. Und setzt das Prinzip “Frauchen an die Macht” in die Tat um – sprich Ursula in den VW-Aufsichtsrat. Nein nein, nicht, wie wir jetzt alle denken, es geht hier nicht um Vetternwirtschaft, es geht natürlich ausschließlich um die Kompetenz der Dame. Schließlich steht Ursula schon in Piechs beiden Stiftungen treusorgend an seiner Seite. Er wolle mit dem Schritt Kontinuität sicherstellen, heißt es. Gut so, bleibt also alles in der Familie. Nur keine Experimente! Aufsichtsratssitzungen sind schließlich auch nichts anderes als größere Krabbelgruppen. Genau so quirlig, genau so unberechenbar. Bei den kleinen und großen Rackern muss man hart durchgreifen und Haltung bewahren. Und Kindergärtnerinnen sind für ihre Multitaskingfähigkeit bekannt, für ihr kompromissloses Durchsetzungsvermögen. Das Modell sollte Schule machen. Wenn jeder Manager seine Ehefrau mit lukrativen Posten versorgt, brauchen wir auch keine Quoten mehr. Vergiss die Reding! Alle Macht den Ursulas!
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