Money for Merkel: Die spendable Familie Quandt

Von Marion Kraske

Schön, so eine Zugewandtheit und treue Unterstützertätigkeit. 690.000 Euro in die CDU-Kasse. Kurz nach der Bundstagswahl haben sich die Großaktionäre des Autobauers BMW gedacht, jetzt machen wir es mal wieder. Ein wenig Bares für die Partei von Angie Merkel, die hat es dringend nötig. Und wohl auch: verdient.

Schön auch, was die CDU zu dem Quandtschen Geldsegen feststellt: „Die Familie Quandt unterstützt die CDU seit vielen Jahren mit privaten Spenden und dies unabhängig von der Frage, ob die CDU an der Regierung beteiligt war oder in der Opposition. Die Spenden standen und stehen in keinerlei Zusammenhang mit einzelnen politischen Entscheidungen. Alle Spenden wurden und werden dem Bundestag nach den Vorgaben des Parteiengesetzes angezeigt und können den veröffentlichten Rechenschaftsberichten der CDU entnommen werden.”

Noch schöner auch, was die Bundesregierung dieser Tage in der EU so treibt: Da reiste Umweltminister Peter Altmaier (Achtung: der Minister für UMWELT) von einem Treffen mit seinen Amtskollegen aus Luxemburg ab und hatte die Zusage der litauischen Ratspräsidentschaft im Gepäck, dass ein eigentlich bereits ausgehandelter Kompromiss über neue, ab 2020 geltende strengere Abgasnormen für Autos noch einmal nachverhandelt werden soll. Litauen will in Gesprächen mit EU-Parlamentariern nun schauen, was geht, damit der klimafreundliche Kompromiss in dieser Art nicht zustande kommt.

Denn die Bundesregierung will das ursprünglich bereits festgezurrte Ziel kippen und nun erklärtermaßen erst vier Jahre später erreichen. Davon profitieren würden – was für eine schöne Überraschung! – vor allem deutsche Oberklasse-Hersteller wie Audi, Daimler und ja eben auch der spendable BMW-Konzern.

Besonders schön: Litauens Ratspräsidentschaft, die sich dem Einspruch der Merkel-Truppe so offen gegenüber zeigt, hat für die Zeit des EU-Vorsitzes einen besonders netten und hilfsbereiten Sponsor gefunden: In dem halben Jahr der Ratspräsidentschaft sollen Gäste mit 180 BMW-Autos hin und her kutschiert werden, die das Unternehmen „Krasta auto“ zur Verfügung stellt. Wirklich schön, wenn alles so flutscht.

Für alle, die noch mehr erfahren wollen, über die Macht der Lobbyisten, hier ein erhellender Artikel.

Dieser Beitrag wurde unter Alle Artikel, Politik: Deutschland, STREIT-BAR abgelegt und mit , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.