MAULHELD: Rainer Brüderle

„Sie können uns schlagen, beschimpfen, mit Dreck bewerfen, aber sie können uns unsere Überzeugungen nicht nehmen.“

Alles, nur nicht diese elende Märtyrer-Nummer hätte man angesichts der bekannt gewordenen Dirndl-Anmache von Rainer Brüderle erwartet. Abstreiten, lavieren, ein Gefasel von “Missverständnis” – all das wäre ja noch nachvollziehbar gewesen, eine Entschuldigung wünschenswert. Aber nicht dieser höchst jämmerliche Versuch, die Vorwürfe wegen hormongesteuerten Baggerverhaltens gegenüber einer Stern-Reporterin zu politisieren, indem man dem Magazin kurzerhand eine “Dreck”kampagne unterstellt.

So aber nimmt der angezählte Liberale die FDP in Geiselhaft für sein persönliches Fehlverhalten, er suggeriert, dass es gegen “uns”, die Liberalen, geht – und nicht gegen ihn. Und die lieben Parteifreunde? Machen mit bei der fröhlichen vom Saulus-zum-Paulus-Nummer: Westerwelle, der als Oppositionspolitiker gerne austeilte wie kein Zweiter, erklärt weinerlich, wenn man an der Spitze stehe, “wird beim politischen Gegner und in einigen Redaktionsstuben kein Pardon gegeben”. In den Medien entstünden so “Zerrbilder”, die “man nicht durchgehen lassen” dürfe. Auf einmal ganz schön zart besaitet die Herren. Und alle sind sie Opfer, nichts als Opfer. Die bösen, bösen Medien! Über die, die sich den Altherrenschmalz eines Herrn Brüderle anhören durfte, verliert keiner mehr ein Wort.

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Eine Antwort auf MAULHELD: Rainer Brüderle

  1. Friedrich sagt:

    Brüderle soll schweigen! Es reicht doch schon, was man über diesen prominenten Vertreter der christlich-liberalen bürgerlichen Koalition erfahren durfte.

    Interessanter ist, dass bei der causa Brüderle das Thema verbreitert wird, wir Männer sind irgendwie alle Brüderles, wie geht die Gesellschaft mit “Skandälchen, wie diesem um” – gestern morgen im DRadio. Manche Medien versuchen den Focus, der zunächst auf Brüderle gerichtet war, zu verbreitern auf die Gesellschaft im allgemeinen!

    Bei Steinbrück hat man diese Verbreiterung nicht gemacht. Man hätte forschen können, wer so alles 25.000€ für Vorträge bekommt, Richard v- Weizsäcker etc. Olaf Henkel – da hätte es Massen von RednerInnen gegeben, welche 9 Spitzenverdiener im Bundestag neben Steinbrück wie viel verdient haben- aber der Focus sollte bis zur Niedersachsenwahl auf Steinbrück gerichtet bleiben/werden.

    Und jetzt gilt es, das Thema Sexismus so weit zu verbreitern, dass man Brüderle total vergisst!!

    Ein Lehrstück für SPD, GRÜNE und LINKE