MAULHELD: Annette Schavan

debattiersalon | Maulhelden | Logo: Katharina Greve © 2013„Zuerst das Land, dann die Partei und dann ich selbst.“

Mit diesen Worten zitierte Annette Schavan (CDU) am Sonnabend bei der Bekanntgabe ihres Rücktritts als Bundesbildungsministerin ihren Parteikollegen Erwin Teufel zum Umgang mit Verantwortung in der Politik. Was auffällig ist: Von Wissenschaft war dabei nicht die Rede und von deren Autonomie schon gar nicht. Wichtig erschien ihr dagegen, noch einmal von den „anonymen Plagiatsvorwürfen“ gegen sie zu reden, was immer das Anonyme ihrer Ansicht nach belegen soll. „Ich habe in meiner Dissertation weder abgeschrieben noch getäuscht“, sagte Schavan dann auch unverdrossen weiter, obwohl ein Gremium der Universität Düsseldorf ihr genau das sehr eindeutig am Dienstag bescheinigt hatte. Ob ausgerechnet ein Verwaltungsgericht der passende Ort ist, um das endgültig zu klären, diese Frage hat Schavan ja bereits für sich beantwortet. Wie das mit Verantwortung zusammen passt, muss sie selber wissen. Das nicht nur heimliche Schämen dürfen in ihrem Fall dann offenbar andere übernehmen.

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