Das System Haider: Was vom Sonnenkönig übrig blieb

Von Marion Kraske für ZEIT online

Die Partei des toten Rechtsaußen Haider versinkt im kriminellen Morast. Die Vorwürfe reichen von Bestechlichkeit bis hin zu illegaler Parteienfinanzierung.

Was waren das für Zeiten: Als ein braungebrannter Sonnenkönig im weißen Sonny-Crocket-Anzug feixend durch Kärnten raste, diesem kleinen, sonnengesegneten Fleckchen im äußersten Süden Österreichs, als er den Menschen strahlend die Hände schüttelte, im Wirtshaus, beim Fußball, beim Jägerstammtisch, und jedem suggerierte: Ich, der Jörgi, bin für euch da. Als er an die Bedürftigen weihevoll 100-Euro-Scheine austeilte. Als er die Politik zu einer Riesensause umfunktionierte und seinen Untertanen versprach: Mit mir seid ihr groß. Ganz groß.

In dieser zur Schau gestellten Gigantomanie schien nichts unmöglich. Da wurde in der 100.000-Einwohner-Stadt Klagenfurt für die EM 2008 ein Stadion gebaut, das so überdimensioniert ist, dass man heute nicht weiß, wie man die laufenden Kosten aufbringen soll. Da wurde eine Veranstaltungs-Bühne errichtet, die sich – wie vieles im Haider-Reich – später als Millionengrab für das Landesbudget erwies. Da wurde die Landesbank Hypo-Alpe-Adria trickreich in die Politik eingebunden – ein Selbstbedienungsladen für Politiker und Manager…[mehr].

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