Bye bye, schöne deutsche Monokultur

Von Marion Kraske

Um den Fachkräftemangel zu bekämpfen, müssen auch die Unternehmen umdenken: Die seit Jahren praktizierte männlich-weiß-jung-dynamische Leitkultur ist von vorgestern und hemmt auf Dauer Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit.

Immerhin, es tut sich was. Vergangene Woche traf sich das Bundeskabinett mit Spitzenvertretern aus Wirtschaft und Gewerkschaften, um über ein drängendes Thema zu sprechen: den grassierenden Fachkräftemangel in einigen Berufssparten. Längst kein branchenübergreifendes Problem, wohl aber eines, das sich in so manchen Ingenieurberufen wie der Maschinen- und Fahrzeugbauindustrie sowie bei den Elektroberufen niederschlägt, und auch in einigen Gesundheitsberufen stellt der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern bereits ein veritables Hindernis dar.

Unter dem Titel „Konzept Fachkräftesicherung“ rang man sich zu einem zögerlichen Maßnahmenpaket durch. Deutschland, so eine der Botschaften, soll fortan für Zuwanderer aus dem Ausland attraktiver werden. Endlich möchte man ausrufen! Nach Jahren, in denen Zuwanderung ausschließlich negativ und unter den Vorzeichen paranoider Angstmache diskutiert wurde – wir erinnern uns an die kruden Thesen eines ehemaligen Bundesbankers – nähert sich die Debatte nun gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Realitäten an, die vornehmlich geprägt sind von Megatrends wie der stetig voranschreitenden Globalisierung und einer demographischen Entwicklung, die die deutsche Gesellschaft unaufhörlich altern lässt.
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