AUFGESPIESST: The wild thing

Irgendwie war die CSU schon immer gegen diese wilden Sachen: Gegen Drogen (ganz wild und gaaanz gefährlich), gegen diese Zottelhaarigen, die mal gegen Atomkraft, mal gegen Banken und mal für den Frieden auf die Straße gehen (greislich!), gegen diese Wilden aus dem Ausland (eh kriminell) und schließlich gegen jegliche Form neumodischen Zusammenlebens, sei es zwischen zwei Männern (sakra!) oder wechselnden Protagonisten (Sodom und Ghomorra!).
Jetzt hat der Christlich-Soziale Norbert Geis eine weitere Wildheit angeprangert: Die trauscheinlose Beziehung von Bald-Präsident Joachim Gauck mit seiner Daniela. Zwölf Jahre geht das schon, nun aber müsse Schluss sein, der verwerfliche Sittenverfall dürfe keinesfalls aus dem realen Leben ins Schloss Bellevue transferiert werden. Statt grassierender Ehelosigkeit, fordert der Mann der Moral, müsse der künftige Schlossbesitzer seine persönlichen Verhältnisse alsbald ordnen. Recht hat er: Sittenlosigkeit hat es zuletzt im Bellevue zur Genüge gegeben. Nur – wie passt da Parteifreund Seehofer ins Bild? Der führt zwar keine wilde Ehe, trieb es aber nachweislich ganz schön bunt (im Geisschen Sinne wild) – sprich außerehelich. Und Seehofer ist ja, zumindest dieser Tage, nicht irgendwer, sondern dank des Wulffschen Hangs zum All-over-Sponsoring Übergangspräsident – bis zur Wahl des Nachfolgers. Welchen kategorischen Imperativ der rührige „Ordnungspolitiker“ Geis freilich für seinen Chef parat hält – und ob überhaupt – ist leider nicht bekannt.

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