AUFGESPIESST: Thomas Gottschalks Herz für (sich und andere) Reiche!

Der arme Thomas Gottschalk. Muss sich drüben in Amerika fragen lassen, warum er denn überhaupt noch in Deutschland arbeitet, wenn doch die deutsche Steuer so erbarmungslos zulangt. So ähnlich durfte sich die jammernde und zeternde Silberlocke unwidersprochen bei seinem Kumpel Günter Jauch ausheulen. Also 40 Prozent Steuern ist der Thomas ja noch zu zahlen bereit. Aber bei 48 Prozent hört der Spaß auf. Irgendwo muss ja auch mal Schluss sein. Und überhaupt, wenn alle brav ihre 40 Prozent Steuern bezahlen würden, also auch die mit nicht so viel Geld, das wäre doch mal eine Gerechtigkeit. Angesichts des dreisten Angriffs des Steuerstaates auf die sich ausgepresst fühlenden Gottschalks erscheint die Schweizer Lösung a la Uli Hoeneß doch beinahe wie Notwehr. Und überhaupt sollen doch die Reichen bitteschön selbst entscheiden dürfen, wem sie von ihren sauer verdienten Millionen was abgeben. Als Spende, nicht als Steuer! Sonst zerstört der gierige Steuerstaat am Ende noch das barmherzige Samaritertum. So sieht sie aus, die dreiste, nimmersatte, egozentrische, gemeinwesenverachtende Welt des Thomas Gottschalk.

Jetzt versteht man endlich auch, warum Gottschalk im Duett mit seinem Bruder all die Autos und Handys werbewirksam und ohne jeden Skrupel bei Wetten Dass..? platzieren musste, so dass selbst der wohlwollendste Familienzuschauer vor lauter Fremdschämen eine Pinkelpause einlegen musste. Das öffentlich-rechtliche ZDF derart als Selbstbedienungsladen auszusuagen war nur der Präventivschlag eines bedrängten Viel-zu-viel-Steuerzahlers. Der nette Thomas verbreitet wortflink eine Moral, die offenbar viele Millionäre teilen: Raffen, was man kann. Aber wehe, der Staat will seinen Anteil.

Wie muss man sich das vorstellen, das Wir-entscheiden-selbst-was-wir-geben-Prinzip? Hier mal eine Spende, da mal was für ein Kinderheim, aber dann muss auch mal gut sein. Das Prinzip Uli eben. Richtig lustig wird es, wenn der Tommy findet, dass ja vor allem die jungen Leute diese schreiende Steuer-Ungerechtigkeit nicht mehr verstehen. Darauf muss man erst mal kommen. Aber bei genauerem Überlegen besticht das Argument durch schneidende Evidenz: Was könnte man mit den verplemperten Steuergeldern für all diese blöden Schulen und Kindergärten und öffentlichen Schwimmbäder nicht alles bauen? Neue Pools vor Villen mit hohen Mauern drum rum. Man könnte affige Anzüge für alternde Fernseh-Moderatoren kaufen. Teure Autos braucht man als gewiefter Moderator ja nicht zu bezahlen. Die werden einem bisweilen vor die Tür gestellt. Nicht auszudenken, wenn man sich als ausgepresster und steuerverfolgter Multi-Millonär auch noch seine Luxus-Schlitten selbst kaufen müsste.

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