AUFGESPIESST: Ran an die Zocker

Alle Welt redet von der Transaktionssteuer, wir auch. Mit dieser minimalen Besteuerung finanzieller Geschäfte sollen kurzfristige Schwankungen bei Wechselkursen, Rohstoffen und Aktienkursen weltweit eingedämmt werden, Spekulations- und Zockergeschäfte sollen sich dann nicht mehr rentieren.
Was lange als urlinke Idee galt, hat sich inzwischen in die Mitte der Gesellschaft bewegt. Christliche Organisationen, konservative Ökonomen, selbst einige Banken fordern inzwischen deren Umsetzung – ein seltener Schulterschluss mit den Globalisierungskritikern von Attac und der Entwicklungsorganisation Oxfam, die sich seit Jahren für die Besteuerung einsetzen. Auch Angela Merkel spricht sich neuerdings für eine solche Steuer aus. Nur die FDP, ohnehin am Rande der Wahrnehmungsgrenze laborierend, verweigert sich beharrlich der Vernunft und stellt sich schützend vor die eigene Klientel – sofern es die noch gibt. Den jüngsten Vorstoß wagt jetzt Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy – und macht gleich Nägel mit Köpfen. Ab August soll auf Börsengeschäfte in Frankreich eine Abgabe von 0,1 Prozent erhoben werden. Klar, es ist ein taktischer Winkelzug, der schwache Präsident spekuliert darauf, mit solch populären Maßnahmen bei den anstehenden Wahlen doch noch das Ruder herumreißen zu können. Sollte es ihm gelingen, wäre auch das eine Art Spekulationsgewinn.

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