AUFGESPIESST: Merkel als Terminator

Es ist wieder mal so weit, die Hitler-Keule (gähn) bricht sich Bahn. Diesmal sind es nicht die hyperventilierenden polnischen Medien, die Angela Merkel zum Schnauzbartträger degradieren.
Diesmal kürt das britische Magazin „New Statesman“ sie zur „gefährlichsten deutschen Führerin seit Hitler“ und reiht sie ein in die Riege so finsterer Gestalten wie Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad und Nordkoreas Neudiktator Kim Jong Un. Merkel-Land sei gehasst und gefürchtet, wie seit Jahrzehnten nicht, befindet „New Statesman“. Um die Gefährlichkeit der Deutschen zu unterstreichen, erscheint die Kanzlerin in Lederkluft und Gesichtsmaske als Terminator, schließlich beende (englisch: „terminates“) sie Wachstum und dränge Europa, womöglich sogar die ganze Welt, in eine Depression.
Dass sich Merkel mit ihrem Sparparolen derzeit keine Freunde macht – allseits bekannt. Neu ist jedoch, wie fesch die Kanzlerin in schwarzem Leder reüssiert. Moderner jedenfalls als in diesen chamäleon-artigen Kostümjäckchen, die ihr zu jedem x-beliebigen Anlass in jeder x-beliebigen Farbe am Körper kleben und sie selbst beim Jubeln im Fußballstadion – etwa in pistaziengrün – über alle Maßen behäbig aussehen lassen.
Ein Symbol für ihren gesamten Politikstil: Behäbig wie ein deutscher Traktor ist vor allem ihre Art, durch die derzeitige Krise zu manövrieren. Nicht einmal jetzt rückt sie von ihrem Null-Kommunikations-Stil ab, warum nicht einmal offenherzig und mit charmanter Verve für den strikten Sparkurs werben und die anderen Regierungschefs von ihren Argumenten überzeugen, dass bei aller Solidarität eben auch Gegenleistungen erbracht werden müssen?
Der Hitlervergleich, lieber „New Statesman“, 2009 immerhin zum “Newspaper magazine of the year” gekürt, ist natürlich grober Unfug. Den Hinweis darauf, dass sich die Kanzlerin in einigen Bereichen neu erfinden sollte, tragen wir gerne weiter.

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