AUFGESPIESST: Make love – so lange wie der Kai noch turtelt

Hach! Dass es das noch gibt. Echte Zuneigung. Echte Freundschaft. Echte Gefühle. In diesen rauhen Zeiten, in diesen harten Jobs. Wahrlich keine Selbstverständlichkeit. Dass der jungenhafte Minister und der nunmehr nerdbärtige Chefredakteur sich bei einem Besuch des obersten Liberalen fernab der Heimat, über den großen Teich hinweg, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten herzen und knuddeln, als seien sie gerade zusammen aus der Sandkiste gestiegen. Eine Umarmung, ein Lachen. So cute!

Ist ja auch wirklich blöde: Dieser immerwährende Hass zwischen Politik und Journalismus. Diese gemeinen und mörderischen Gräben zwischen beiden Lagern. Dieses fortgesetzte Missverstehen, dieses Misstrauen. Dieser Krieg. Muss doch wirklich nicht sein! Wozu auch?

Politblog debattiersalon | Kolumne Aufgespiesst zu Rösler und Diekmann | Bild: Make love not warZusammen ist man ja gleich viel, viel stärker. Das zeigen der liebe Philipp und der liebe Kai auf diesem einen so wunderbaren, herzerfrischenden Foto, als der Herr Minister jüngst im Silicon Valley weilte. Zusammen, ja zusammen sind wir stark, so die liebliche Botschaft: Schüttet die Gräben ein für alle mal zu! Zeigt Gefühle und umarmt sie, eure (einstigen) Gegner! Make love not war! Darauf, dass keine böse Zeile mehr gedruckt wird, zumindest, ja zumindest so lange wie der liebe Kai…

Denn der ist ja nun wirklich dafür bekannt, dass er es mit Politiker-Freundschaften so richtig ernst meint. Ja, ja, nicht lachen, er hatte schon mal einen Freund. Den letzten Bundeswulffi zum Beispiel. Da wurde geschwurbelt und gelobpreist, was der Bundeswulffi samt damaliger Noch-Gattin doch für ein wunderbarer Bundeswulffi war. Lange schleimige Strecken in BILD und Co. wurden da produziert. Diese wohlwollenden bunten lieblichen Geschichtchen ebneten dem Bundeswulffi den Weg nach oben, als er noch im nebligen Niedersachsen saß und noch nicht im prunkvollen Berlin gelandet war.

Bis der Kai genug hatte von dieser wirklich dicken und wahren Freundschaft. Und dem gemeinsamen Hier und Jetzt. Dann zeigte der Kai, dass seine Meute mitunter doch auch ein wenig Journalismus macht, es ging um diesen Hauskredit und noch ein paar andere kleine Vergünstigungen, die sich der Bundeswulffi zugestanden haben soll, und plötzlich stand der Ausflug zum Emir an. Da war die Mobilbox beim fernen Freund auf einmal ganz schön voll – da war von Krieg die Rede, von all den bösen Dingen, die man doch schon lange überwunden glaubte.

Ja, und nun eben auch der Philipp. Ob der die Geschichte vom Bundeswulfi nicht mitbekommen hat? Oder ob er doch einfach nur zu jung ist, um all das zu begreifen? Oder ob er einfach nur echte, wahre Gefühle zeigt? So ein Wirtschaftsminister ist ja schließlich auch nur ein Mensch! Und der Kai? Ja, der schließlich auch. Der kommt ja bald so ungemein runderneuert aus Kalifornien zurück. Die Hippies, die dort einst zu Hause waren, machten schließlich auch in nichts als Liebe.

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2 Antworten auf AUFGESPIESST: Make love – so lange wie der Kai noch turtelt

  1. Schau dir mal die Augen vom Diekmann an. Der ist gar nicht bei der Sache …

  2. Marion sagt:

    Der träumt mit offenen Augen von der nächsten vollen Mailbox