AUFGESPIESST: Atomkraftwerke zu verschenken!

Von Michael Kraske

debattiersalon | Aufgespiesst | Logo: Katharina Greve © 2013;Die deutschen Strom-Konzerne sind unglaublich dankbar und wollen ihre Dankbarkeit auch zeigen. Laut heute-journal ist die Atomindustrie in den vergangenen Jahrzehnten von deutschen Steuergeldern mit 204 Milliarden Euro subventioniert worden. Die Betreiber der Atomkraftwerke haben sich Jahre lang nach allen Regeln der Kunst die Taschen voll gestopft. Dafür wollen sie uns allen jetzt etwas zurück geben. Etwas Beständiges, etwas das bleibt. Was wollen sie uns denn nun schenken, um sich so richtig für ihre astronomischen Gewinne zu bedanken? Ein strahlungssicheres Endlager? Die Hälfte ihrer Gewinne? Alles falsch. Kurz vor dem Abschalten wollen sie uns ihre strahlenden Atomkraftwerke vermachen. Mit allem Pi Pa Po. Das kann doch wohl nur ein perverser Scherz von verstrahlten Atom-Managern sein? Äh, nein, die meinen das ernst.

Um ihr Geschenk für den Steuerzahler so richtig prächtig zu verpacken, planen die Konzerne offenbar, eine Atom-Bad-Bank. Das gesamte Atomgeschäft soll verstaatlicht werden. Für Stilllegung, Abriss und den verstrahlten Atommüll sollen wir alle zahlen. Ist das nicht großartig? Generöserweise wollen die Konzerne die Bad Bank noch mit ein paar Rücklagen füttern, um die Entsorgung der Monster samt hässlicher Innereien kümmert sich dann bitte schön der Bund. Soll er doch sehen, wo er den verstrahlten Dreck lässt. Das ist eine ganz hervorragende, geradezu strahlend schöne und selbstlose Idee, aber das Geschenk ist einfach zu groß, als dass wir es annehmen könnten. Daher bedanken wir uns ganz besonders herzlich für das Angebot, wir wissen die Großzügigkeit und den Gemeinschaftssinn der Geste wirklich zu schätzen, sagen aber als Steuerzahler frei nach dem großen, äh kleinen Gernot Hassknecht: Entsorgt euren strahlenden Atomdreck gefälligst selbst!

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